1973 bis heute!

Die Veranstaltungen

1989 endete nicht nur eine Epoche der deutschen Geschichte. Auch der Ost-West Gegensatz schien in der Folge glücklich überwunden, offene europäische Grenzen und Demokratisierung ehemaliger Diktaturen verhießen eine bessere Zukunft.Längst ist diese Aufbruchsstimmung einem politischen Kater gewichen. Innerhalb Europas sind neue Spaltungen entstanden, und auch global haben Mauern und Grenzen wieder Konjunktur. Sorgen um soziale Sicherheit, künftigen Wohlstand und ökologische Angstvisionen sind an die Stelle der 89er-Euphorie getreten.Die Römerberggespräche nehmen ...
Noch nie stand Europa so unter Beschuss wie jetzt. Wünsche nach einer Rückabwicklung der Integration stehen im Raum oder haben auch schon in einigen Mitgliedsstaaten der EU zu konkreten Schritten geführt. Die Kritik wird begleitet von ganz unterschiedlichen Einschätzungen über die Versäumnisse und Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden. Hinzukommt eine mehr oder weniger offen erklärte EU-Feindschaft durch weltpolitische Akteure wie Trump und Putin. Die Kräfte des Zusammenhalts scheinen ...
Die internationale Protestbewegung von 1968 hatte in Frankfurt einen lokalen westdeutschen Schwerpunkt. 50 Jahre später scheint die Revolte entweder Anlass idealisierender Nostalgie oder wütender Diffamierung. Zeit, zu fragen, was „68“ uns heute noch zu sagen hat. Was lässt sich im Europa von 2018 aus den damaligen Protesten lernen? Was ist vom Aufbegehren und vom Aufbruch übriggeblieben, und was davon sollte politisch in die Zukunft weitergetragen werden? Brauchen wir eine Renaissance ...
Ein neues politisches Klima hält derzeit Einzug. Kampfbegriffe wie „fake news“, die Beschwörung „alternativer Fakten“ erzeugen ihre eigene Realität. Der Gegensatz von Wahrheit und Lüge scheint aufgehoben. Im „post-faktischen Zeitalter“ schlägt die Stunde der Populisten und Radikalisierer. Die aufgeklärte Gesellschaft muss sich fragen lassen, was sie dem Siegeszug der „gefühlten Wahrheiten“ entgegenzusetzen haben. Sind ihre Debatten nur noch „Aufklärung für die Aufgeklärten“, die Andersdenkende lediglich in ihrer Opposition bestärkt? Der ...
In Europa wächst derzeit das Bestreben, das Eigene zu definieren und das heißt: sich abzugrenzen. Grenzzäune sind wieder an den Staatsgrenzen errichtet worden. Gesellschaftliche Gruppen stecken ihre Terrains und Claims auf der Suche nach sozialen, kulturellen und religiösen Eigenheiten immer entschiedener, nicht zuletzt aggressiver ab. Nachdem auch staatliche Obergrenzen für Flüchtlinge heftig diskutiert werden, steht die Frage im Raum, wo die inneren Grenzen der offenen Gesellschaft sind. Die Diskussionen um ...
Die deutsche Gesellschaft steht unter Druck. Flüchtlingskrise, Terrorangst und weitere Herausforderungen haben zu einer tief greifenden Verunsicherung geführt. Zwar sind vielfach große Solidarität und Bereitschaft, etwas auf sich zu nehmen, zu spüren. Zugleich bringen als bedrohlich wahrgenommene Entwicklungen auch Ängste und Aggressionen hervor; sie lassen eine Spaltung der Gesellschaft und weitere Radikalisierungen befürchten. Diese Vertrauenskrise betrifft nicht nur die Politik, sondern auch Medien, Wirtschaft, Justiz und Wissenschaft. Diese und andere ...
Lange Zeit wurden Ehe und Familie als Grundpfeiler der bürgerlichen Gesellschaft angesehen. Die Rollen und ihre Besetzung schienen fixiert, echte Alternativen kaum verfügbar. Der Fortschritt der Reproduktionsmedizin und der sozialethische Wandel haben die traditionalen Bilder in Frage gestellt – und sie erzeugen neue Konflikte. Die gesellschaftlichen Rollen und wirtschaftlichen Funktionen sind längst nicht mehr selbstverständlich. Stattdessen erscheinen neue Möglichkeiten sozialer Verbindungen, die unsere Natürlichkeitsvorstellungen herausfordern. Zugleich bleiben Ehe und Familie ...