Der 24. Februar 2022 bedeutet für Europa ein böses Erwachen. Bisherige außenpolitische Normen und diplomatische Regeln wurden durch den das Völkerrecht verhöhnenden russischen Überfall auf die territoriale Integrität eines freien Landes in ihren Grundfesten erschüttert, nicht zuletzt ein traditionell verankerter Pazifismus. Zahllose Menschen, aber auch bisherige Gewissheiten sind unter der Kriegsmaschinerie Putins begraben worden.
Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Der Westen sieht sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält.
Putins Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Die offenen Gesellschaften werden beweisen müssen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Feinde gewachsen sind. Die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa scheint als Illusion entlarvt worden zu sein. Worauf werden wir uns in Zukunft überhaupt noch verlassen können? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?
Begrüßung / Karl Schlögel
Vortrag von Karl Schlögel (Osteuropahistoriker und Publizist, Stiftung Europa-Universität Viadrina)
Alice Bota / Jurko Prochasko
Gespräch mit Alice Bota (Journalistin und Autorin) und Jurko Prochasko (Essayist)
Viktor Jerofejew
Vortrag und Gespräch mit Viktor Jerofejew (Autor)
Charlotte Klonk
Vortrag und Gespräch mit Charlotte Klonk (Kunsthistorikerin, HU Berlin)
Stefan Kadelbach / Adam Tooze
Gespräch mit Stefan Kadelbach (Rechtswissenschaftler, Normative Orders, Goethe-Universität) und Adam Tooze (Wirtschaftshistoriker, Columbia University)
Jannis Panagiotidis
Vortrag und Gespräch mit Jannis Panagiotidis (Historiker, Universität Wien)
Nicole Deitelhoff
Vortrag und Gespräch mit Nicole Deitelhoff (Politikwissenschaftlerin, Normative Orders, Goethe-Universität)