Programmänderung! Ferdinand Weber, Rechtswissenschaftler z.Zt. an der Universität Bremen, hält bei den morgigen Römerberggesprächen um 10 Uhr den Eröffnungsvortrag mit dem Titel: „Wehrhafte Demokratie: Grundgesetz und neue Wehrpflicht.“ Udo Di Fabio musste krankheitsbedingt absagen.
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#58
Bedingt einsatzbereit

Wehrdienst und die Pflicht zum Dienst am Staat

Aktuelle Programmänderung! Ferdinand Weber, Rechtswissenschaftler z.Zt. an der Universität Bremen, hält bei den morgigen Römerberggesprächen um 10 Uhr den Eröffnungsvortrag mit dem Titel: „Wehrhafte Demokratie: Grundgesetz und neue Wehrpflicht.“ Udo Di Fabio musste krankheitsbedingt absagen.

Ein Gespenst geht wieder um in Deutschland – 2026 kommt der Wehrdienst zurück „Zunächst freiwillig“, wie es heißt. Angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Frage nach der "Kriegstüchtigkeit" wieder aktuell – und mit ihr die Frage, was Einzelne für den Staat leisten sollen. Kann der Dienst am Gemeinwesen – sei es an der Waffe oder im sozialen Jahr – zur Pflicht werden, und wären gegebenenfalls Frauen auch einbezogen? Wird die alte Wehrpflicht wiederkommen oder vielmehr eine neue allgemeine Dienstpflicht? Musterungen (für Männer) soll es jedenfalls ab Mitte 2027 verpflichtend geben. Was heißt das für das tiefere Grundverständnis unserer Demokratie? Und was ist eigentlich aus dem bundesrepublikanischen Pazifismus der vergangenen Jahrzehnte und dem Wunsch nach einer feministischen Außenpolitik geworden? Denn wenn sich die Bundeswehr als Spiegel der Gesellschaft versteht, dann bekommen die Fragen nach ihrer Rolle und dem zugehörigen Menschenbild noch einmal eine grundsätzlichere Dimension.

➔ ZUR VERANSTALTUNG
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Samstag 15. Nov. 2025, 10:00 – 17:00 Uhr

Schauspiel Frankfurt am Main

Moderation: Hadija Haruna-Oelker, Cécile Schortmann

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PROGRAMM


10:00 – Ferdinand Weber
Wehrhafte Demokratie: Grundgesetz und neue Wehrpflicht

11:00 – Heiko Biehl und Ole Nymoen
Und täglich grüßt die Wehrpflicht – unumgänglich oder unsinnig?

12:00 – Hendrik Simon
Wozu Pazifismus? Eine moderne Geschichte der Kriegskritik

13:00 – PAUSE

14:00 – Daniel Hornuff
Medienmanöver. Die Bundeswehr und ihre Bilder

15:00 – Barbara Mittelhammer
Sicherheitspolitik neu denken: Feministische Perspektiven jenseits der Wehrpflicht

16:00 – Till van Rahden
Die Wehrpflicht als demokratische Tugend? Eine Geschichte, die auch vom Tod spricht

17:00 – ENDE


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REFERENTEN


Ferdinand Weber

Ferdinand Weber‌

Ferdinand Weber, geboren 1987; Studium der Rechtswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen und Eötvös-Loránd-Universität Budapest; 2013 Erste Juristische Staatsprüfung und Magister Legum Europae; 2013–2017 wiss. Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht und Europarecht der Universität Göttingen; Februar 2018 Promotion durch die Juristische Fakultät der Universität Göttingen; 2017-2019 Juristischer Vorbereitungsdienst und Zweite Juristische Staatsprüfung; 2019–2025 wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 2021 Akademischer Rat a.Z. am Institut für Völkerrecht und Europarecht der Universität Göttingen; Winter 2025/26 Vertretungsprofessur im Fachbereich Öffentliches Recht an der Universität Bremen.


Heiko Biehl

Heiko Biehl‌

Heiko Biehl ist Leiter des Forschungsbereichs Militärsoziologie am ZMSBw in Potsdam. Er war über mehrere Jahre kommissarischer Leiter der Abteilung Forschung am ZMSBw. Er hatte bisher Positionen an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAk) in Hamburg, am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (Sowi) in Strausberg, an der Naval Postgradual School in Monterey (USA), der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK) und der Universität Potsdam inne. Promotion zum Dr. phil. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Forschungsinteressen: Militärsoziologie (u.a. Einsatzmotivation und Kampfmoral); Politische Soziologie; Parteienforschung. Publikationen, u.a.: Extremismus in der Bundeswehr. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 47-48, 74. Jg., 2024, S. 23–28 (mit Markus Steinbrecher und Nina Leonhard). Empirical Social Research in and on the Armed Forces: Comparative and National Perspectives. Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag 2022. (Hrsg. mit Markus Steinbrecher und Martin Elbe). Strategic Cultures in Europe. Security and Defence Policies Across the Continent. Wiesbaden: Springer VS 2013. (Hrsg. mit Bastian Giegerich & Alexandra Jonas). Aussetzung der Wehrpflicht. Erfahrungen und Lehren westlicher Partnerstaaten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Nr. 48, 61. Jg., 2011. S. 32-38 (mit Bastian Giegerich und Alexandra Jonas).


Ole Nymoen

Ole Nymoen‌

Ole Nymoen ist freier Journalist, Podcaster und Buchautor. In dem Podcast Wohlstand für Alle spricht er mit Wolfgang M. Schmitt seit 2019 über Geld sowie über ökonomische Ideengeschichte und politische Ökonomie. 2021 veröffentlichte er gemeinsam mit Schmitt das Buch Influencer. Die Ideologie der Werbekörper, das ein großes Presseecho hervorrief und zum SPIEGEL-Bestseller wurde. 2025 schrieb er mit „Warum ich niemals für mein Land kämpfen würde“ ein Buch gegen den Wehr- und Kriegsdienst.


Hendrik Simon

Hendrik Simon‌

Dr. Hendrik Simon, geb. 1987, ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er ist Projektleiter (Principal Investigator) und wissenschaftlicher Koordinator am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), Standort Frankfurt, sowie assoziierter Forscher am Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die historische Friedens- und Konfliktforschung, die Völkerrechtsgeschichte sowie Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Konflikt. Wichtige Publikationen: The Justification of War and International Order (Oxford University Press 2021; mit Lothar Brock, Hrsg.); A Century of Anarchy? War, Normativity, and the Birth of Modern International Order (Oxford University Press 2024, Open Access). Letzteres wurde mit dem Jost-Delbrück-Preis für Friedenssicherungs- und Konfliktvölkerrecht (2024) sowie dem Helmuth-James-von-Moltke-Preis (2025) ausgezeichnet. Hendrik Simon veröffentlicht regelmäßig in Tageszeitungen, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Frankfurter Rundschau.


Daniel Hornuff

Daniel Hornuff‌

Daniel Hornuff arbeitet als Kulturwissenschaftler und Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung an der Kunsthochschule der Universität Kassel. In seiner Forschung verbindet er Themen aus Kunst, Design und Medien mit politischen und gesellschaftlichen Fragen. Zu seinen letzten Büchern gehören: „Die Neue Rechte und ihr Design. Vom ästhetischen Angriff auf die offene Gesellschaft“ (2019), „Hassbilder. Gewalt posten, Erniedrigung liken, Feindschaft teilen“ (2020), „Krass! Beauty-OPs und Soziale Medien“ (2021) sowie „Keine Kompromisse? Wilhelm Wagenfeld und Nationalsozialismus“ (2022). Hornuff ist derzeit Studienrektor an der Kunsthochschule Kassel und engagiert sich als Vorsitzender des Hochschulrats der HfG Karlsruhe.


Barbara Mittelhammer

Barbara Mittelhammer‌

Barbara Mittelhammer ist unabhängige politische Analystin. Sie berät und arbeitet mit Ministerien, Parlamentarier:innen, Think Tanks, Stiftungen, internationalen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Sie arbeitet und publiziert zur Konzeptualisierung und Anwendung feministischer Außenpolitik, u.a. im Kontext von Iran und Syrien, menschlicher Sicherheit, sowie Gender und der Rolle von Zivilgesellschaft in Außen- und Sicherheitspolitik. Darüber hinaus ist sie ausgebildete Mediatorin. Davor war sie unter anderem bei der Münchner Sicherheitskonferenz und der Politikberatung Agora Strategy Group tätig. Barbara Mittelhammer studierte Politikwissenschaft, Völkerrecht und Ethnologie in München und Paris.


Till van Rahden

Till van Rahden‌

Till van Rahden, Historiker, z.Zt. Senior Research Fellow am Leibniz-Institut für europäische Geschichte (Mainz), lehrt seit 2006 Deutschland- und Europastudien an der Université de Montréal und ist seit 2021 non-resident Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften. Veröffentlichungen u.a.: Vielheit. Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus (Hamburger Edition, 2022); Demokratie. Eine gefährdete Lebensform (Campus, 2019); sowie als Mitherausgeber: Horizonte der Demokratie. Offene Lebensformen nach Walt Whitman (transcript, 2024).



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